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Dunst und Nebel…

Verschiedene deutschsprachige Medien haben vergangene Woche ein Thema aufgegriffen: Schweden wird vermutlich das erste rauchfreie Land der Welt. In Schweden sind etwa 5,6% der Bevölkerung Raucher – laut WHO gilt ein Land, in dem weniger als 5% der Bevölkerung regelmäßig rauchen als rauchfrei. Zum Vergleich: in Deutschland sind es derzeit rund 23,8% der Bevölkerung.

Und es stimmt: In Schweden sieht man auch Menschen mit Zigaretten, aber sehr viel weniger als in Deutschland. Das Rauchverbot in Gaststätten gibt es in Schweden seit 2005 (Deutschland 2008), verschärft wurde dieses dann 2019 mit dem Rauchverbot in Außenbereichen von Restaurants/Bars, Sportplätzen, Spielplätzen und Bushaltestellen. Auch E-Zigaretten sind seid März 2015 im gesamten Land verboten.

Was man allerdings in Schweden findet, ist „Snus“ – ein Tabakprodukt, das man sich hinter die Oberlippe klemmt. In Deutschland (und dem Rest der EU) ist er nicht erhältlich, in Norwegen und Schweden (und auch Finnland) allerdings Teil des Alltags. Der Vorteil: der Konsument schadet nur sich selbst und die Luft bleibt sauber. Verlässliche aktuelle Zahlen sind schwierig zu finden, allerdings sind es rund 20% der Bevölkerung, die „regelmäßig“ Snus konsumierten.

Neuseeland beispielsweise möchte bis 2025 rauchfrei werden und ist dabei auf einem guten Weg (derzeit ca. 8% Raucher). Großbritannien (ca. 17%) strebt 2030 an, Frankreich (ca. 29%) 2032 und Kanada (ca. 10%) 2035. Die EU möchte bis zum Jahr 2040 rauchfrei werden (derzeit rauchen rund 25% der Europäer*innen) und auch Deutschland strebt dieses Jahr an. Ob dabei allerdings hilfreich ist, den Cannabis-Konsum zu legalisieren sei dahingestellt…

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