Kultur und Sprache,  Reise

Der erste Fauxpas…

Das erste Fettnäpfchen haben wir schon erwischt – und zwar beim Einkaufen. Ein schwedischer Supermarkt unterscheidet sich wenig von einem deutschen, was das Sortiment angeht. Sicher gibt es die ein oder andere regionale Abweichung aber ansonsten ist alles wie bei uns. Dementsprechend arbeiteten wir unsere Liste ab, suchten Artikel mit schwedischem Namen in einem unbekannten Regalsystem und gingen zur Kasse. Dort angekommen war das Band bereits so gut wie leer, also legten wir flugs unsere Waren darauf um keine Zeit zu verlieren und niemanden aufzuhalten. Wenige Sekunden später hatte ich meine Girokarte gezückt, damit auch beim Bezahlen alles zügig von statten geht und der nächste Kunde bedient werden kann – typisch deutsch.

Die entsprechende Erziehungsmaßnahme der Kassiererin erfolgte prompt, indem sie unsere Waren noch zurückhielt, bis die ältere Damen vor uns gezahlt und ihre Waren verstaut hatte – und dann unter strafenden Blicken unsere Artikel sehr, sehr langsam über die Kasse zog. Auch das Freischalten des Kartenterminals zog sich etwas…

Was hatten wir falsch gemacht? In Schweden nehmen die Menschen viel Rücksicht aufeinander. An der Supermarktkasse wird gewartet, bis die Person vorher an der Kasse gezahlt und Ihre Einkäufe verstaut hat, um sie nicht unter Druck zu setzen. Dann kann man seine eigenen Artikel auf das Band legen, wobei alles nacheinander (und nicht wie in Deutschland auf einem Haufen) auf das Band gelegt wird. Außerdem ist darauf zu achten, dass der Barcode an den Artikeln für die/den Kassierer*in sichtbar ist, um deren Arbeit nicht unnötig schwer zu machen. Anschließend wird gezahlt (natürlich mit Karte) und dann die Waren hinter der Kasse in den Wagen oder die entsprechend mitgebrachten Taschen oder Körbe verstaut. Dann ist der nächste Kunde an der Reihe.

An dieser Stelle in herzliches Dankeschön an die Kassiererin, dass sie uns dezent darauf hingewiesen hat, wie passiv agressiv wir uns verhalten haben. Wir geloben Besserung und überlegen uns, was wir davon mit nach Deutschland nehmen! 😉

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